MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Sonntag, 11. März 2012

William Pereira: Transamerica Pyramid, San Francisco, 1969 - 72


Das Spannungsfeld zwischen Architektur, Filmarchitektur und Architektur, die als Filmarchitektur verwendet wird, zeigt sich im Werk des amerikanischen Arcitekten William Pereira (1909 - 85) in besonderem Maße. Seine futuristischen Entwürfe der 60er- und 70erjahre wirken wie Realität gewordene Szenarien aus Science Fiction Filme und tatsächlich war Pereira zu Beginn seiner Karriere im Hollywood der Vierzigerjahre als Filmarchitekt aktiv.

Architektur, Nachkriegsmoderne, San Francisco, Kalifornien

Pereira selbst war ein begeisterter Science Fiction Fan und so verwundert es nicht, daß er beim Bau des sogenannten Theme-Buildings beteiligt war, das die Reisenden am Flughafen von Los Angeles begrüßt (Link) oder daß die von Pereira entworfenen Gebäude der University of California, Irvine, im Jahr 1972 als Filmkulisse für „Conquest of the Planet of the Apes“ dienten. Pereiras spektakulärestes Gebäudes ist wohl das der Geisel Libary aus dem Jahr 1970, das er für die University of California, San Diego, entwarf. Der Stahlbeton, Pereiras bevorzugtes Material, scheint hier jeglicher Gravitation entzogen zu sein und auf einer einzigen Säule arrangiert türmen sich die ineinander verschachtelten Stockwerke in den Himmel. Auf der Seite der UC San Diego kann man sich sogar den Originalbericht über den Bau des Bibliothek mit allen technischen Details durchlesen (Link).

Als ich im Jahr 2009 in San Franciso war, versäumte ich es nicht, Pereiras Transamerica Building aus den Jahren 1969 - 72 aufzusuchen, das mit seinen 48 Stockwerken lange Zeit Amerikas höchstes Gebäude westlich des Misssissippis darstellte. Auch hier herrscht der typische futuristische Look vor, für den der Architekt bekannt ist, und zwar ragt das Bürohochhaus in Form einer vierseitigen Pyramide auf, die in zwei seitlich angestzten Flügen Aufzüge und ein Treppenhaus beinhaltet. Darüber hinaus sollen die beiden Flügel dem Gebäude bei Erdbeben zusätzlichen Stabilität verleihen.

Auch in Berlin hat man die Möglichkeit, Pereiras Entwürfe zu bewundern, und zwar stammt von ihm sowohl das Hilton Hotel aus dem Jahr 1957( Link), als auch die Einkaufspassage entlang der Budapester Straße (1957-60), beides in Zusammenarbeit mit seinem Compagnon Charles Luckman.